Was soll ich über meine Person sagen? 

Wenn du mich fragst, wie alt ich bin, muss ich erst überlegen. Mein Alter spielt für mein Leben keine Rolle. Natürlich werde ich älter. Ich kann mich noch an meine Kindheit und Jugend erinnern. Wie an eine Küste, von der ich mich auf einem Schiff immer weiter entferne. Ich stehe auf einem Schiff, das in eine Richtung fährt, die ich nicht kenne. Ich bin gespannt darauf, wo ich noch landen werde. 

Seit fast zwanzig Jahren praktiziere ich Zen. Vorher habe ich Philosophie studiert, Bücher gelesen und Artikel geschrieben. Das war durchaus interessant, und ich mache das heute noch. Doch mit der Zen-Praxis hat sich etwas verändert. Ich habe mich verändert. Ich bin zu mir selbst gekommen, mir selbst ein Freund und Begleiter geworden. Ich arbeite und lebe, doch ich nehme nicht mehr alles so furchtbar ernst. Allerdings nehme ich Anteil am Leben in dieser Welt. 

Politik, Zeitgeschehen: Ich kann nicht sagen, dass ich mich für Politik interessiere. Ich leide vielmehr unter der Politik. So wie die meisten anderen Menschen auch. Ich verfolge die Nachrichten und wundere mich, in was für einer Welt wir doch leben. 

Wenn ich zu viele Nachrichten konsumiert habe, muss ich wieder in die Stille gehen und mich ausrichten. Das Leben ist nicht so, wie die Zeitungen schreiben. Ich setze mich mit einem Freund, einer Kollegin oder einem Nachbarn zusammen und höre aufmerksam zu. Was geht im Anderen gerade vor? Das ist Leben. Oder ich mache einen Spaziergang durch die Natur. 

Das Leben ist viel größer als die vielen politischen Aufrüstungen und Skandale. All das Geschrei. Die Leidenschaften. Auch die Wut und der Hass. Gewalt. Provokationen. Nein, das ist nicht das wirkliche Leben. 

Ich frage vielmehr: Was kann ich für dich tun? So kommen wir vielleicht in ein Gespräch. Oder lass uns doch gemeinsam praktizieren. Das ist viel besser, als sinnlos zu streiten. 

Das bin ich. Frag meine Katzen.